Unsere körperliche Gesundheit ist entscheiden für unsere Lebenserfahrung. Wenn wir unter Krankheit und Schmerz leiden, fällt es schwer das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Für einige stellt dieses Thema der Gesundheit jedoch eine Herausforderung dar und es haben sich negative Gedanken über die eigene körperliche Erfahrung manifestiert. Diese negativen Gedanken über die eigene Gesundheit oder auch negative Gedanken anderer Natur, wirken sich ironischerweise jedoch unmittelbar auf das körperliche Wohlbefinden aus. Es mag vielleicht erstmal ein befremdlicher Gedanke sein, dass die Einstellung zu dem eigenen Körper und Überzeugungen sich auch unsere körperliches Wohlbefinden auswirkt, denn wir erleben unsere körperliche Gesundheit oft als etwas das wir nicht immer unter Kontrolle haben.
Doch betrachten wir das Thema doch einmal genauer. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie eng die Verbindung zwischen unseren Gedanken und unserem Körper ist? Unser Körper kommuniziert ständig mit uns, gibt uns direktes Feedback darüber, wie wir denken und fühlen. Wenn wir uns zum Beispiel ärgern oder schuldig fühlen, reagiert unser Körper sofort. Hast du dir schon einmal bewusst gemacht, welche Reaktionen er zeigt?
Stell dir vor, du ärgerst dich. Was passiert dann mit deinem Körper? Die Chancen stehen gut, dass du eine Veränderung spürst – vielleicht ein schnellerer Herzschlag, eine erhöhte Spannung in den Muskeln oder sogar Magenbeschwerden. Oder stell dir vor, du fühlst dich ängstlich. Dein Körper reagiert möglicherweise mit einem Anstieg der Atemfrequenz, einem Gefühl von Enge in der Brust oder sogar mit Schweißausbrüchen. Diese Reaktionen sind kein Zufall; sie zeigen, wie stark unsere Gedanken unsere körperlichen Empfindungen beeinflussen können.
Auswirkungen von negativen Gedanken auf den Körper
Angesichts dieser Verbindung liegt es nahe zu fragen: Wenn negative Gedanken kurzfristig solche Auswirkungen haben können, macht es dann nicht Sinn, dass sie auch langfristig den Körper belasten? Die Antwort liegt nahe: Ja, sie tun es.
Regelmäßig negative Gedanken zu hegen, kann zu einem chronischen Stresszustand führen, der sich nachteilig auf verschiedene Systeme im Körper auswirkt. Zum einen kann dieser Stress das Immunsystem schwächen, indem er die Produktion von Stresshormonen wie Kortisol erhöht. Ein geschwächtes Immunsystem macht den Körper anfälliger für Infektionen und Krankheiten. Darüber hinaus kann ständiger Stress den Blutdruck erhöhen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen. Die ständige Anspannung aufgrund von negativen Gedanken kann zu Muskelverspannungen und -schmerzen führen, insbesondere im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich. Im Verdauungssystem können chronischer Stress zu Magen-Darm-Problemen führen, wie Verdauungsstörungen, Magenschmerzen, Sodbrennen und sogar Magengeschwüren. Langfristig können negative Gedanken auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen auslösen oder verstärken. Dies ist nur ein Auszug aus den Auswirkungen die negative Gedanken haben können.
Negative Überzeugungen über Gesundheit
Wir haben bereits besprochen, wie negative Gedanken generell schädlich für den Körper sein können. Jetzt möchte ich genauer auf die negativen Überzeugungen eingehen, die sich speziell auf die eigene Gesundheit beziehen und auf mögliche Ursprünge eingehen.
Manche Menschen tragen aufgrund von Erfahrungen negative Gedanken und Gefühle über ihre Gesundheit mit sich, die oft tiefe Ursachen haben. Zum Beispiel können Personen, die bereits negative Erfahrungen mit Krankheiten oder Verletzungen gemacht haben, eine erhöhte Angst vor erneuten gesundheitlichen Problemen entwickeln. Auch traumatische Ereignisse, wie der Verlust eines geliebten Menschen durch eine Krankheit oder eigene schwere Krankheiten in der Vergangenheit, können dazu führen, dass jemand ständig besorgt um seine Gesundheit ist, um ähnliche traumatische Ereignisse zu vermeiden.
Einige Menschen versuchen, durch eine übermäßige Kontrolle über ihre Gesundheit ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität zu erlangen. Sie sorgen sich ständig um ihre Gesundheit, um mögliche Risiken zu minimieren und sich vor unerwarteten Ereignissen zu schützen. Perfektionistische Tendenzen können dazu führen, dass jemand übertrieben hohe Standards für seine Gesundheit setzt und sich ständig Sorgen macht, diesen Standards nicht zu entsprechen. Sie vergleichen sich ständig mit anderen und fühlen sich nie gut genug.
Informationen über Gesundheit aus den Medien und dem Internet können dazu führen, dass Menschen übermäßig besorgt über ihre Gesundheit sind. Sie machen sich Sorgen über potenzielle Risiken und Krankheiten, von denen sie gehört haben, und suchen ständig nach Möglichkeiten, gesund zu bleiben. Das soziale Umfeld und gesellschaftliche Normen spielen ebenfalls eine Rolle. Wenn in der Umgebung einer Person ein hoher Wert auf körperliche Gesundheit und Fitness gelegt wird, fühlen sie sich möglicherweise gezwungen, sich übermäßig um ihre Gesundheit zu kümmern, um den Erwartungen ihrer Peers zu entsprechen.
All diese Beispiele führen zu Stress im Körper. Obwohl einige vielleicht denken, dass sie sich schützen, indem sie äußerst vorsichtig und besorgt sind, kann dies oft genau das Gegenteil bewirken. Der zusätzliche Stress kann weitere Schäden im Körper verursachen.
Der Körper, das Wunder
Lass uns stattdessen den Körper doch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten. Stell dir vor, was für ein unglaubliches Wunder unser Körper ist. Tag für Tag arbeitet er auf so komplexe und präzise Weise, um uns am Leben zu halten, ohne dass wir aktiv eingreifen müssen. Unser Körper hat die erstaunliche Fähigkeit zur Selbstheilung, die sogar intelligenter ist als jeder Verstand.
Schau dir nur an, wie reibungslos die inneren Abläufe funktionieren: Der Herzschlag, der Blutkreislauf, die Versorgung mit Sauerstoff – all das passiert automatisch. Selbst die Heilung von Wunden und der Kampf gegen Krankheiten geschehen ohne unser bewusstes Zutun. Unser Körper ist ein Meister der Abwehr, der ständig daran arbeitet, schädliche Eindringlinge zu bekämpfen und unser System zu reinigen.
Wenn wir all diese erstaunlichen Fähigkeiten betrachten, sollten wir uns fragen, ob es nicht unfair ist, unserem Körper nicht zu vertrauen. Anstatt uns von Ängsten und Sorgen überwältigen zu lassen, sollten wir uns bewusst machen, dass unser Körper von Natur aus darauf ausgerichtet ist, uns zu schützen und zu heilen. Indem wir ihm unser Vertrauen schenken und ihn unterstützen, können wir seinen Selbstheilungsprozess stärken und ein harmonischeres Gleichgewicht zwischen Körper und Geist erreichen.
Körpergedächtnis
Natürlich gestaltet sich die Veränderung von negativen Glaubenssätzen, die auf uns lasten, nicht einfach – oft haben sie sich über Jahre hinweg manifestiert. Und auch unser Körper ist daran gewöhnt, denn er speichert Erinnerungen und Emotionen in einem so genannten Körpergedächtnis. Dieses Gedächtnis ist eine Art lebendiges Archiv unserer Erfahrungen.
Unser Körper ist in der Lage, starke emotionale Erfahrungen mit den entsprechenden körperlichen Empfindungen zu verknüpfen. Das heißt, wenn wir beispielsweise Freude, Angst, Trauer oder Stress erleben, werden diese Emotionen nicht nur im Gehirn gespeichert, sondern auch im Körper selbst. Diese Verbindung zwischen Emotion und körperlicher Empfindung geschieht oft unbewusst, während wir bestimmte Erfahrungen machen.
Wenn wir also eine Situation erleben, die mit starken Emotionen verbunden ist, werden diese Emotionen gemeinsam mit den körperlichen Empfindungen dieser Erfahrung in unserem Körper abgespeichert. Diese Verbindung kann so stark sein, dass bestimmte Körperhaltungen, Bewegungen oder Empfindungen alte Emotionen oder Traumata wieder hervorrufen können, auch wenn diese Erfahrungen schon lange zurückliegen.
Zum Beispiel kann eine bestimmte Körperhaltung oder ein bestimmtes Körpergefühl, das wir während eines traumatischen Ereignisses erlebt haben, Jahre später ähnliche Emotionen oder Erinnerungen hervorrufen. Dies kann unbewusst geschehen und uns dazu bringen, uns plötzlich ängstlich, traurig oder gestresst zu fühlen, ohne dass wir genau wissen, warum.
Auch chronische Schmerzen, Verspannungen und körperliche Beschwerden können auf gespeicherte negative Erfahrungen zurückgeführt werden. Oftmals sind diese Beschwerden nicht rein körperlicher Natur, sondern können durch emotionale oder psychische Belastungen ausgelöst oder verstärkt werden. Daher ist es wichtig, bei der Behandlung von chronischen Schmerzen und Verspannungen auch die emotionalen und psychischen Aspekte zu berücksichtigen.
Negative Muster durchbrechen
Wie wir wissen, ist unser Körper eng mit unserem Geist verbunden. Um negative Muster zu durchbrechen und unsere Gesundheit zu fördern, müssen wir also nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere Gedanken und Gefühle im Wechselspiel erforschen. Dies ist entscheidend für die Heilung von traumatischen Erfahrungen, die Transformation von negativen Überzeugungen und die Stärkung unserer Vitalität.
Es ist an der Zeit, deine persönliche Verbindung von Körper und Geist genauer zu untersuchen. Der erste Schritt besteht immer darin, Bewusstsein zu schaffen. Mach dir klar, dass du einen Einfluss auf deine körperliche und mentale Gesundheit hast. Mit Achtsamkeit und Selbstbeobachtung kannst du bestehende Erfahrungen positiv verändern.
Praktiziere Achtsamkeitsmeditationen und lerne, deine Gedanken wertfrei zu beobachten. Achte auch darauf, welche Auswirkungen deine Gedanken auf deinen Körper haben. Es ist auch hilfreich, regelmäßig Bodyscans durchzuführen, bei denen du bewusst einzelne Körperteile wahrnimmst und so erkennen kannst, wo Verspannungen liegen. Möglicherweise kannst du sogar bestimmte Empfindungen mit bestimmten Erfahrungen verbinden. Wenn du das bemerkst, sei behutsam mit dir selbst. Führe deinen Körper regelmäßig in einen entspannten und sicheren Zustand, damit er neue positive Erfahrungen abspeichern kann. Dies kannst du durch bewusste Entspannungsübungen wie Meditation, Atemübungen und Yoga erreichen.
Besonders bewusste Körperarbeit wie Yoga kann dabei helfen, die Verbindung von Körper und Geist zu untersuchen und zu verstehen. In der Praxis solltest du auf deinen eigenen Körper hören und nur das tun, was sich gut anfühlt. Es ist völlig in Ordnung, wenn du bestimmte Posen nicht perfekt ausführen kannst. Wichtig ist, dass du dich dabei auf deine eigene Reise konzentrierst und dich nicht mit anderen vergleichst.